KÖRPER, GESUNDHEIT UND ERNÄHRUNG

Körper

Basis der kindlichen Entwicklung und Bildung sind körperliche und sinnliche Wahrnehmungen (Tastsinn, Sehsinn, Hörsinn, Gleichgewichtssinn, Taktil kinästhetischer Sinn, Geschmacks- und Geruchssinn), die sich wechselseitig bedingen. Über diese Wahrnehmungen macht das Kind Erfahrungen über sich selbst und seine dingliche und soziale Umwelt.

So entwickelt das Kind ein Selbstkonzept und gewinnt Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen. Es erlebt sich als selbstwirksam – das kann ich schon, das kenne ich schon. Im Kindergarten erleben die Kinder eine auffordernde Umgebung für körperliche und sinnliche Erfahrungen, angepasst an die jeweilige Entwicklungsphase.

Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich ist viel Raum für großmotorische und kleinmotorische Bewegung gegeben (s.Kapitel Bewegung). Unterschiedliche Materialien und gezielte Angebote fordern zu sinnlichen Erlebnissen auf, z.B. Tast- oder Geschmackspiele, gezielte Bewegungsangebote, Wasserspiele, Sand, Knete, Kleister, Farben, Rollenspielsettings (Friseur, Arzt, Schminken, u.ä.). Ein umfangreiches Medienangebot (Bücher, CDs) steht zur Verfügung.

Neben allen freien und geleiteten Angeboten brauchen die Kinder gleichwertige Möglichkeiten für Rückzug oder geheime, nicht offen einsehbare Orte (z.B. selbstgebaute Höhlen, Sofas in allen Räumen). Die Kinder entscheiden selbst über Nähe und Distanz, über Spannung und Entspannung, über aktiv sein oder beobachten und ruhen.

Bei jedem Kind im Kindergartenalter zeigt sich eine Phase des verstärkten Interesses am eigenen Körper. Das unterschiedliche Geschlecht wird entdeckt und sie fragen sich, woher die Babys kommen. In dieser Phase werden die Kinder behutsam begleitet und sie lernen auch Grenzen ihrer Erforschung kennen, selbst Nein sagen und ein Nein des anderen unbedingt akzeptieren. Auch in dieser Thematik stehen wir im Gespräch mit den Eltern und bieten regelmäßig - in unserem Haus - Beratung und Austausch mit Mitarbeitern einer Beratungsstelle an. Unsere Vorschulkinder nehmen zudem am Smart Training zur Gewaltprävention und Selbstbehauptung teil.

 

Gesundheit

Mit Gesundheit und Krankheit hat jedes Kind, bewusst und unbewusst, schon Erfahrungen gemacht, hat sich beim Hinfallen verletzt, hatte eine Erkältung, war traurig. Menschen sind körperlich und seelisch verwundbar. Hilfe bekommen, Hilfe holen und Hilfe geben gilt es zu lernen. Das kann eine tröstende Umarmung sein oder ein Pflaster das besorgt wird. Auch präventive Maßnahmen wie z.B. Regeln zur Unfallverhütung, regelmäßige Übungen für den Brandfall, gehören dazu.

Auch Hygienemaßnahmen und – regeln sind Bestandteil eines gesunden Aufwachsens.

Unsere jüngsten Kinder werden noch gewickelt und erlernen später den selbständigen Toilettengang, wobei sie von uns unterstützt werden. Hierbei beachten wir die Privatsphäre.

Darüber hinaus bietet der Bereich Hygiene/ Körperflege viele Möglichkeiten weiterer Körpererfahrungen, z.B. beim Plantschen, Matschen, Händewaschen mit viel Seife, Schminken, Massage).

 

Ernährung

Wir bieten drei Mal täglich gemeinsame Essenszeiten an: Frühstück (von den Kindern mitgebracht), Mittagessen (wird geliefert) und ein Nachmittagssnack (von Eltern mitgebracht).  An unserem Getränketisch haben die Kinder jederzeit die Möglichkeit Wasser zu trinken. Das gemeinsame Essen stellt ein Kulturgut dar, das die Kinder im Gemeinschaftsgefühl erleben. Wir achten auf ein gesundes Essen und die Kinder lernen gesunde Nahrungsmittel von ungesunden zu unterscheiden. Bei der Auswahl des Mittagessens achten wir auf eine ausgewogene Auswahl von Fleisch, Fisch und vegetarischen Speisen. Zum Nachtisch gibt es immer frisches Obst.

Die Kinder werden bei der Auswahl des Mittagessens beteiligt. Regelmäßig beurteilen die Kinder ihre Zufriedenheit mit dem Mittagessen. Der Wochenplan des Mittagessens wird mit Hilfe von Fotos ausgehängt und bietet Kindern und Eltern Gesprächsanlaß.

Gerne helfen die Kinder beim Decken des Tischs. Die Kinder lernen sich das Essen selbständig auf den Teller zu nehmen und mit dem Besteck selbständig zu essen.  Da viele Kinder noch eine eingeschränkte Auswahl an Nahrungsmitteln bevorzugen, werden sie stets motiviert zu probieren. Auf diese Weise sollen die Kinder Freude und Genuß beim Umgang mit Lebensmitteln sowie ein gesundes Eßverhalten entwickeln.